Trainingslager Neustadt

Wohl alle Schüler freuen sich auf die langen Herbstferien. Für die Schwimmer des Harzer Schwimmvereins sind die Herbstferien aber nicht nur ausruhen und entspannen sondern bedeuten auch „Training auswärts“, findet doch das jährliche externe Trainingslager des Vereins traditionell in den Herbstferien statt. Dieses Jahr ging es aber erstmals nicht ins niedersächsische Northeim auf die 50m Bahn. Stattdessen war es in gemeinsamer Anstrengung mit dem Schwimmverein in der Partnerstadt Neustadt an der Weinstraße gelungen dort ein Trainingslager zu organisieren. Und so ging es für 23 Sportler und drei Trainer sowie weiteren Betreuern/Fahrern direkt am Samstag nach Schulende auf die gut fünfstündige Fahrt ins schöne Rheinland-Pfalz. Angekommen hieß es direkt: Ab ins kühle Nass. Ein ganz besonderes Erlebnis in dem mit einer Traglufthalle überdachten Freibad aber angesichts der ungewohnten 50m Bahn auch wirklich kräfteraubend. Dank der Stadtwerke Neustadt, die die Kosten für Eintritte und Bahnmiete übernahmen, standen in den folgenden Tagen rund 10 Trainingseinheiten auf der Langbahn im Programm. Besonders spannend waren dabei die Technikeinheiten, die seitens der Neustädter Trainer für die Wernigeröder angeboten wurden. Ein echtes Highlight, muss man doch wissen, dass der Neustädter Verein auf einem Niveau ähnlich dem unserer Großvereine in Sachsen-Anhalt schwimmt und eigene Leistungskader hat. Angesichts eines komplett unterschiedlichen Fördersystems in West- und Ostdeutschland – hier bei uns in Form zentraler Eliteschulen des Sports ab Klasse 5, in Westdeutschland hingegen lokal durch die Vereine vor Ort aber mit entsprechend vorhandenen Langbahnen und Trainingszeiten – ist das Training in Neustadt deutlich leistungsorientierter als bei uns. Sogar deutsche Jugendmeister hat der Verein bereits in Eigenregie hervorgebracht. Im Gegenzug sorgte aber das Teamgefühl und die gemeinsamen Teambuildingmaßnahmen der Harzer bei den Neustädtern für Begeisterung. Und davon gab es einige. Spieleabende in der Unterkunft, eine gemeinsame Stadtrallye, Kaffeetrinken im Vereinshaus und ein Spieleabend dort – neben dem Training kam auch das Wir-Gefühl nicht zu kurz. Ein echtes Pfälzer Essen mit Maronensuppe und Pellkartoffeln mit Wurst organisierten die Neustädter Schwimmen in ihrem Vereinshaus, gefolgt von einem gemeinsamen Filmabend und nicht zu vergessen die sagenhafte Menge von 20kg Waffeln beim gemeinsamen Kaffeetrinken – auch das durfte man mit Fug und Recht eine sportliche Leistung nennen! Viele Lacher gab es bei dem von den Harzer Schwimmern für den gastgebenden Verein aufgeführten Märchen „Der Froschkönig“. Und beim gemeinsamen Casinoabend gab es dann Wettbewerbe der anderen Art – so musste beispielsweise ein Glas im Handstand ausgetrunken werden. Bei der anschließenden Spaßstaffel im Wasser mussten die Harzer sich den Neustädtern dann aber doch geschlagen geben – Spaß gemacht hat es aber allen. Mit einer Auswertung in der Jugendherberge und einer Pokalvergabe in den einzelnen Trainingsgruppen ging das Trainingslager dann seinem Ende zu und nach knapp einer Woche dann wieder auf die Rückfahrt. Der große Dank der Harzer Schwimmer geht auf Wernigeröder Seite vor allem an die Firma Industriebau, die wieder einen Kleintransporter zur Verfügung stellten. Auf Neustädter Seite geht ein großer Dank an die Organisatoren des SC Neustadt, insbesondere auch an die Schwimmwartin Swantje, sowie an die Stadtwerke Neustadt für die Übernahme der Bahnmieten und Eintrittspreise und die große Unterstützung des Bürgermeisters von Neustadt im Rahmen der Städtepartnerschaft.

Bericht Trainingslager Neustadt

Nach einem Jahr des Wartens war es wieder soweit. Für die Schwimmer des Harzer Schwimmvereins ging es in das langersehnte Trainingslager. Doch anders als in den vergangenen Jahren ging es nicht nach Northeim, sondern in die Partnerstadt von Wernigerode, Neustadt an der Weinstraße.

Am frühen Morgen des 14. Oktobers 2023 trafen sich 23 Sportler und 3 Trainer an der Schwimmhalle in Wernigerode. Nachdem alle Koffer und Taschen in den Autos verstaut wurden, konnte dank zwei weiterer Betreuer die knapp fünfstündige Fahrt losgehen.

In Neustadt angekommen, ging es direkt erstmal zum Stadionbad für ein erstes Training auf der 50-Meter Bahn. Diese war für alle wieder eine starke Umgewöhnung, da die Schwimmer aus Wernigerode für gewöhnlich auf der Kurzbahn trainieren. Ein großer Dank geht hierbei an die Stadtwerke von Neustadt, welche die Kosten für Eintritte und Bahnmieten übernommen haben. Nach dem zweistündigen Training, das in der LG 1 von Daniel und in der LG 2 von Tony geleitet wurde, ging es zur Jugendherberge. Diese lag etwa 10 km von der Trainingsstätte entfernt. Dort angekommen, wurden die Zimmer aufgeteilt und die Sachen konnten ausgepackt werden. Noch bevor es zum Abendessen ging, versammelten sich alle draußen, um gemeinschaftlich ein paar Spiele zu spielen. Nach dem Abendessen versammelten sich nochmal alle, um organisatorische Dinge zu besprechen. Und schon kurz darauf fielen die meisten müde ins Bett.

Am Sonntagmorgen begann dann der Trainingsalltag. Gegen 7 Uhr wurden die Sportler mit lauter Musik durch die Trainer geweckt und gegen halb 8 gab es dann auch schon Frühstück. Nach einer ausreichenden Stärkung ging es zur Schwimmhalle für das Frühtraining. Bevor die Sportler ins Wasser gehen konnten, stellten sich alle in einem Kreis auf und es wurde sich ausreichend erwärmt. Die Erwärmungen gestalteten sich dabei abwechslungsreich, aber auch das Training selber war in dieser Woche sehr abwechslungsreich. Es wurde vor allem Wert auf die Technik gelegt, sodass jeder seine Technik in den insgesamt 10 Trainingseinheiten verbessern konnte. In einigen Trainingseinheiten wurde mehr Wert auf Ausdauer gelegt und in anderen wiederum eher auf Schnelligkeit. Auch das Training mit Hilfsmitteln, wie Flossen, Brettern, Schnorcheln usw. kam nicht zu kurz, denn so wurde in nahezu jedem Training damit geschwommen. Nach dem Training ging es immer etwas stressiger zu, da es schon bald Mittag bzw. Abendessen gab und sich somit alle beim Duschen und Anziehen beeilen mussten.
Der Sonntagnachmittag war ein trainingsfreier Tag, da die Schwimmhalle geschlossen war. Somit war Zeit für ein paar Spiele, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Anschließend wurde noch das „Mörderspiel“ eingeleitet. Hierzu bekam jede Personen einen Zettel, auf dem ein Name und ein Gegenstand standen. Ziel ist es, diese Person mit diesem Gegenstand zu „töten“ und am Ende der Woche noch zu leben. Anschließend fuhren Sportler und Trainer dann nach Neustadt, wo sie sich mit den Neustädtern am Bahnhof trafen. Die Neustädter Schwimmer haben eine Stadtrallye vorbereitet und den Wernigerödern somit die Stadt näher gezeigt. Anschließend sind alle zusammen zu ihrem Vereinshaus gefahren und ein Pfälzer Essen hat auf sie gewartet. So gab es als Vorspeise Maronensuppe und anschließend Pellkartoffeln mit Wurst. Der Abend wurde mit dem Film „Beckenrand Sheriff“ beendet und die Harzer Schwimmer fuhren zurück in ihre Unterkunft und fielen auch schon erschöpft vom langen Tag ins Bett.

Der folgende Tag begann etwas entspannter, da aufgrund der Grundreinigung des Bades kein Frühtraining möglich war. So wurde der freie Vormittag damit verbracht ein Spiel zu spielen, wo die Kinder Autos bauen mussten. Dadurch waren sie auch ohne Training sportlich aktiv, da sie die ganze Zeit über laufen mussten, um so schnell wie möglich viele Autos zu bauen. Nach dem Mittag gab es eine Mittagspause, wo die Sportler sich etwas ausruhen konnten, bevor sie in das Nachmittagstraining von 16:30 bis 18 Uhr starteten.

Der Dienstag war der erste Tag, an dem sowohl vormittags als auch nachmittags trainiert wurde, wodurch tagsüber keine Spiele gespielt wurden. Dafür trafen sich aber alle nach dem Abendessen nochmal im Foyer ihrer Unterkunft und veranstalteten einen Spieleabend. Es wurden vor allem Spiele gespielt, die die Konzentration und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt haben.

Der Trainingsalltag am Mittwoch blieb erhalten. Das besondere war aber, dass das Nachmittagstraining mit den Neustädtern zusammen unter der Leitung eines Neustädter Trainers erfolgte. Dieses war etwas ungewohnt, aber dennoch haben alle gut durchgehalten und auch dieses Training gemeistert. Anschließend verblieben die Wernigeröder im Vereinshaus des SC Neustadts und es wurde zusammen zu Abend gegessen. Anschließend führten einige Schwimmer das Märchen „Der Froschkönig“ auf, welches die Sportler des HSV die Woche über einstudiert haben. Dieses war für alle sehr unterhaltsam und alle hatten etwa zu lachen. Anschließend wurden noch ein paar Lieder, wie zum Beispiel „Das Schwimmerlied“ mit den Sportlern des SCN gesungen, bevor es auch schon wieder zurück in die Jugendherberge ging.

Dann stand auch schon der letzte vollständige Trainingstag an. Diesmal erfolgte das Training am Abend von 18 - 20 Uhr. Sodass der HSV den Nachmittag im Vereinshaus mit den Sportlern der Partnerstadt verbrachte. Zunächst wurde Kaffee gegessen. Dazu backte der SCN 20kg Waffeln, sodass auch alle satt werden konnten. Danach gab es noch einen Casinoabend, bei dem immer zwei Sportler in verschiedenen Wettbewerben antreten mussten (z.B. ein Glas im Handstand austrinken). Die anderen Spieler mussten wetten, wer gewinnt und konnten sich so immer mehr Geld verdienen oder es eben auch verlieren. Dann ging es gegen 18 Uhr in die Schwimmhalle und die Spaßstaffel stand an. Beide Vereine haben sich dafür verschiedene Strecken rausgesucht, die absolviert werden mussten, wie zum Beispiel Delfinsprünge, Badewanne, Krokodilschwimmen oder Dreierkette. Leider musste sich der HSV geschlagen geben, aber dennoch hat es allen sehr viel Spaß bereitet und es wurde auch kräftig angefeuert. Anschließend konnte noch nach dem Trainingsplan trainiert werden oder man konnte gemeinsam mit dem SCN Wenden und Starts üben, wobei viele ihre Technik noch verbessern konnten. Zurück in der Jugendherberge erfolgt eine Auswertung des Trainingslagers, wo jeder sagen konnte, was ihm gefallen hat und was nicht so gut war. Danach gab es noch die Pokalvergabe. In jeder Trainingsgruppe erhielt sowohl ein Junge als auch ein Mädchen einen Pokal. Bei der Vergabe spielte nicht nur die Leistung im Wasser eine Rolle, sondern auch das Verhalten außerhalb des Beckens. Bevor es dann zu Bett ging, hieß es auch schon wieder Tasche packen.

Am Freitag, dem 20.10.2023 mussten dann alle etwas früher aufstehen, um noch alle Sachen zusammenzupacken und um alle Taschen und Koffer wieder ins Auto zu laden. Nach dem Frühstück ging es dann zu einem letzten Training in der Neustädter Schwimmhalle. Die „Kleinen“ hatten an diesem Tag nochmal zusammen mit den Neustädtern Training, wo sie nochmal unter Leitung eines Neustädter Trainers ein Techniktraining in allen Lagen absolvierten. Anschließend ging es ein letztes Mal zur Unterkunft für das Mittagessen, bevor sich Sportler und Trainer auf die sechsstündige Fahrt zurück in die Heimat begaben.

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