Svømmefest i Esbjerg – det var fantastisk!

Christi Himmelfahrt 2025 nahte und damit für 24 Schwimmer plus Trainer und Betreuer auch wieder die fast 600km lange Anfahrt in den hohen Norden. Zum 26. Mal lud der Svommeclub Esbjerg zum Swimcup ein – dem größten Nachwuchsschwimmwettkampf in Europa. 54 Teams aus 6 Ländern, ca. 1400 Schwimmer und mehr wie 10.000 Starts an drei Tagen – ein Schwimmfest der Superlative. Schon früh am Donnerstag ging es los – tapfer begleitet durch die Männer im Team, die auf „ihren“ Feiertag verzichteten. Angekommen in Esbjerg wurde erstmal der Nachmittag genutzt – einige der Älteren waren in Esbjergs Innenstadt unterwegs und andere hatten Spaß im Fischereimuseum und bei der Seehundfütterung. Nach dem Bezug der Unterkunft in der Schule gab es ein buntes Büffet und dann ging es auf die Luftmatratzen – natürlich wie immer mit der Großpackung Ohropax in Reichweite. Denn egal wie kurz die Nacht war - früh um 5.30 Uhr war Wecken angesagt.

Tag 1 im Becken: Die jüngeren Sportler der Jahrgänge 2013 und jünger machten sich auf den Weg in die Schwimmhalle der Uni zu ihren Vorläufen, die Älteren starteten ins Svommestadion. Das Wetter wollte es allen leicht machen sich lieber in der Schwimmhalle aufzuhalten – nass, grau und kalt lockte der Strand nicht. Stattdessen legten alle Schwimmer ihre Kraft ins Becken und das beeindruckend. Eine Bestzeit nach der anderen fiel und ständig teilte das getrennte Team Fotos der „Kakao“ Gewinner im internen „Battle“ der beiden Schwimmhallen (jeder Laufgewinner erhält einen dänischen Kakao). Großer Jubel als Henri Wagner im JG 2013 gleich am ersten Tag der Sprung in das 50m Rückenfinale der Jungen gelang und Dwayne Kristof Kunth im JG 2015 über die 200m Freistil Bronze holte. Nach einer kurzen Pause in der Unterkunft ging es dann auch schon gemeinsam ins Svommestadion, während zu Hause Eltern, Bekannte und Freunde Position vor den Livestreams bezogen. Die Eröffnungsshow mit Einmarsch aller Vereine und Licht- und Lasershow brachte das volle Svommestadion zum Beben – gefühlt passte keine Sardine mehr auf die Tribünen und alle tanzten. Dann der Einmarsch der Herren und eins kann man sagen – das kleine Harzer Team ist echt laut und kann anfeuern! Als 7. beendet Henri sein Finale und war der Held des Teams. Zurück ging es dann zu den Luftmatratzen und Ohropax und in dieser zweiten Nacht war es dann schon deutlich ruhiger.

Am Samstag feierte dann der jüngste Sportler seinen Geburtstag – Peter Knobbe (JG 2016) wurde 9 Jahre alt und natürlich gab es Geschenke, Kuchen und Kerzen. Dass diese einfach nicht ausgehen wollten beim Auspusten lag bestimmt an der starken dänischen Luft, die hoffentlich auch am Samstag wieder für gute Zeiten sorgen sollte. Vor allem bei Dwayne, der sich fest vorgenommen hatte in das abendliche Finale zu kommen. Und trotz schlechter Nacht vorher gelang ihm das auch sowohl über die 25m als auch die 50m Freistil als Drittschnellster der Vorläufe – eine Medaille in Reichweite! Ein Wahnsinnsrennen über die 25m Brust legte auch Louisa Meyer im JG 2011 im Svommestadion hin – in 0:17,71 verpasste sie als neunte der Vorläufe nur ganz knapp das Finale, so dicht war in der „großen“ Halle noch nie jemand dran. Und es war wirklich knapp: Platz 8 schwamm eine 0:17,70! Eine Wahnsinnsleistung von Louisa. Auch Amalia Kuhnhardt schwamm in der kleinen Halle nur knapp am Freistilfinale vorbei – im mit 60 Sportlerinnen extrem stark besetzten Feld, schwamm sie auf 25m Freistil eine starke 0:14,74 – Platz 8 schwamm eine 0:14,64. Später sollte sie aber noch eine wichtige Rolle bei der Medaillenvergabe spielen, doch dazu gleich mehr. Das Harzer Team wäre aber nicht das Harzer Team, wenn es sich nicht gegenseitig unterstützen würde und so ging es am Abend als Team ins Svommestadion, um Dwayne anzufeuern. Die Aufregung war dem 10jährigen Silstedter anzumerken. Der Einmarsch, die Pose, die Vorstellung – alles wurde geplant. Und während zu Haus gefühlt halb Silstedt am Livestream klebte, schwamm Dwayne ein herausragendes Rennen, das mit erneuter Bestzeit und Bronze belohnt wurde. Die Siegerehrung im Rampenlicht machte dann nicht nur bei ihm Gänsehaut. Und der Abend war ja noch nicht zu Ende! Die 50m Freistil standen noch an und Dwayne war unglaublich aufgeregt. Und hier kam Amalia ins Spiel – vor 2 Jahren war sie selbst an Dwaynes Stelle und coachte den 10jährigen nun, beruhigte ihn, ermutigte und begleitete ihn. Die Jüngeren verbrachten die Wartezeit bis zum zweiten Finale dann im angrenzenden Spaßbad mit Rutschen und Wellenbad. Pünktlich zum zweiten Finale standen dann alle wieder auf der Tribüne und Amalia begleitet einen nervösen Dwayne zum Start. Ein tolles Rennen folgte, bei dem Dwayne nach den ersten 25m noch auf einem hinteren Platz lag, auf der zweiten Bahn den Turbo einlegte und mit erneuter Bestzeit wieder auf den Bronzerang schwamm – der Jubel war grenzenlos! Zurück in der Schule dauerte es noch etwas, bis alle runterkamen. Die Jugendlichen nutzen ihre Englischkenntnisse und nahmen Kontakt zu einem dänischen Team auf und Dwayne erzählte stolz, dass er mit einem spanischen Sportler mit Händen und Füßen und dem Handy über das Finale „gefachsimpelt“ hatte – Schwimmen international.

Der Kindertag brach an und damit der letzte Wettkampftag. Würde er mit oder ohne Finale enden? Beginnen tat er jedenfalls mit einem heftigen Gewitter und Taschen und Autos packen, bevor es zum letzten Mal in die jeweiligen Hallen ging. Ob das Gewitter etwas damit zu tun hatte oder es einfach nur Pech war – der dritte Tag lief in der kleinen Halle chaotisch. Schon bei den ersten Wettkämpfen fiel andauernd die Zeitmessanlage aus und der Wettkampf musste mehrfach unterbrochen werden. Anfangs nahm die Swim Community das noch mit Humor und es bildeten sich zur eingespielten Musik spontane Tanz-Flashmobs zu YMCA und La Maccarena. Vor allem die Spanier drehten beim zweiten Song voll auf und am Ende tanzten auf allen Plätzen Sportler und Betreuer während die Kampfrichter versuchten die Zeitmessanlage ans Laufen zu bekommen. Leider zogen sich die Probleme und sollten am Ende auch die Harzer negativ beeinflussen. Zwischendurch gab es aber Bestzeiten en masse. Auch die jüngste Harzer Schwimmerin, Maria Knobbe (JG 2018) startete jetzt über die 25m Rücken und verbesserte sich mal eben um 9 Sekunden. Maria war dabei übrigens die jüngste Schwimmerin des gesamten Festivals. Dwayne schaffte sowohl über die 25m Rücken als auch die 25m Schmetterling als 7. den Sprung ins Finale. Henri zündete den Turbo und ihm gelang als dritter seines Jahrgangs ebenfalls der Einzug ins 25m Rückenfinale. Almut Roemling (JG 2016) verpasste als 9. nur knapp das 25m Schmetterlingfinale. Marvin Krebs und Ole Hilbert zeigten im JG 2013 ein herausragendes Rennen über die 100m Brust und belegten einen hervorragenden 5. Platz (Ole) und 7.Platz (Marvin). Im JG 2015 und jünger schwamm auch Luis Droste (JG 2015) das erste Mal unter 2min und auf Platz 8 dieser Altersklasse. Peter Knobbe (JG 2016) zeigte mit Bestzeiten über die 25m Rücken und 25m Schmetterling sein Potential fürs kommende Jahr – dann wird er einzeln in seinem JG und nicht mehr mit den älteren gewertet und ist definitiv ein weiterer Finalkandidat. Bestzeiten gab es erneut für Rike Jennert (JG 2014), Anton Prescher und Amalia Kuhnhardt (beide JG 2013) über die 100m Freistil. Hier schlug dann bei Dwayne das Pech richtig zu. Die Zeitmessanlage setzte in seinem Rennen erneut aus, genau, als er als dritter anschlug. Zeitmäßig war es Bronze. Der Schiedsrichter entschied auf ein Nachschwimmen für all diejenigen, bei denen die Anlage ausgefallen war. Mittlerweile war der Wettkampf zwei Stunden in Verzug und die Finale standen an. Dwayne verzichtet dann von sich aus auf ein Nachschwimmen, um seine Kraft ins Finale zu legen und somit auch auf Bronze. Im letzten Wettkampf, den 200m Rücken gab dann Lucy Born im JG 2013 nochmal alles und verbesserte sich sensationell von 3:21 auf 3:01. Ein toller Abschluss, nachdem sie auf allen Strecken deutliche Bestzeiten geschwommen war. Auch in der großen Halle gab es zahlreiche Bestzeiten u.a. bei Kimi Hechler (JG 2011), die bei den 200m Rücken auch auf eine 3:01 schwamm. Nele Nicklisch, die verletzungsbedingt die langen Strecken absagen musste, schaffte eine Bestzeit auf den kurzen Freistilstrecken. Vico Mamier (ebenfalls JG 2011) verbesserte seine 100m Freistilzeit, die Brutschwimmer Amy Hentschel, Jan Lukas Lehmann und Anton Flieger (alle JG 2008) erschwammen neue Bestzeiten über die 100m Brust. Quentin Jennert und Justin Benjamin Nötzel (beide JG 2009) zeigten starke Leistungen auf den Kurzstrecken, Mia Helmholz (JG 2010) zog auf den etwas längeren Strecken nach. Nach dem langen Abistress startete Frederike Mätzing (JG 2006) wahrscheinlich das letzte Mal in Esbjerg, bevor es zum Studium geht. Trotz wenig Training angesichts des Abiturs war sie mit ihren Zeiten zufrieden, genauso wie Marek Streve (JG 2007). Ganz besonders erwähnenswert auch das Coach Race – das Rennen der Trainer, bei dem Volker Hoffmann an den Start ging. Pünktlich am Kindertag ging er in Rente und startete als ältester Teilnehmer in einer beeindruckenden Zeit und unter dem Jubel der Kinder genauso wie Tony Mercedes Schiemann – bis vor wenigen Jahren noch selbst als Schwimmerin in Esbjerg dabei – und Conny Hechler, die Leiterin der Triathlonabteilung. Im Finale ging es dann nochmal hoch her. Dwayne verbesserte sich auf beiden Kurzstrecken nochmal deutlich und wurde über die 25m Rücken 5. Und die 25m Schmetterling 6. Henri schwamm ein tolles Finale in neuer Bestzeit. Leider reichte es mit Platz 4 ganz knapp nicht für Bronze. Danach ging es dann gemeinsam auf die lange Rückfahrt zurück in den Harz – mal eher ruhig, mal mit viel Musik und guter Laune. Gegen 1.00 Uhr nachts waren dann alle wieder wohlbehalten gelandet. Ein großer Dank geht an die mitgereisten Eltern, die uns Trainern den Rücken freihalten und insbesondere auch an Alexandra Tannenberg und Christian Nicklisch, die als Kampfrichter agierten.

Zurück