Neustadt 2015

Neustadt 2015 ist Geschichte! Mit insgesamt 22 Medaillen (10/6/6) und Platz 9 im Medaillenspiegel (von 30 Vereinen) standen wir am Ende gar nicht so schlecht da. Doch von Anfang an:

Los ging es am Freitag gegen 14.00 Uhr mit drei Bussen und einem Privat-PKW, darin 21 Schwimmer, 2 Trainer und 5 Fahrer/Betreuer. Außerdem ein großer Geschenkkorb und zwei T-Shirts des HSV 2002 als Gastgeschenk. Der im letzten Jahr schon populär gewordene „Partybus“ kam pubertätsgeplagt nicht so wirklich in Fahrt, in anderen Bussen regierte die „Seuche“ der digitalen Welt – Videospiele und Whatsapp auf dem Handy laden leider nicht unbedingt dazu ein miteinander zu reden.

Nach rund 5h Fahrt kamen wir in Neustadt an und bezogen Quartier in der Turnhalle der Schöntal-Grundschule, nur fünf Minuten Fußweg vom Stadionbad entfernt. Abendbrot gab es an der Tischtennisplatte auf dem Schulhof – Buletten, Würstchen, Brötchen und Aufschnitt standen auf dem Programm. Gegen 22.00 Uhr kehrte dann auch endlich Ruhe in der Halle ein.

Kurz nach 6.00 Uhr ging es dann am Samstag auch los. Nach dem mühsamen Aufstehen – unterstützt mit Hilfe des Ghettoblasters – ging es dann zum Frühstück ins Clubhaus und danach ins Wasser zum Einschwimmen, während die Erwachsenen eine heiße Dusche genossen. Der erste Wettkampftag lief eher durchwachsen – einige gute Leistungen waren dabei, generell fehlte aber die Wettkampfeinstellung, Fußballspielen, Handys, Sonne und alles andere schien wichtiger. Auch der Teamgeist fehlte, jeder machte sein „Ding“. Dennoch gab es einige Bestzeiten bspw. durch Luka über die 50m Freistil oder Jakob über die 100m Rücken. Sehr gut schwamm auch Lea, die sich überraschend Bronze über die 200m Brust im JG 2005 holte. Während die Trainer sich etwas ärgerten – sei es über unnötig ausgegebenes Geld, eigenmächtige Besuche im kleinen Freibadbecken, verlorene Schlüssel aber auch über wirklich schlechte Schwimmleistungen und mangelnden Teamgeist, genossen die mitgereisten Betreuer und Eltern eine Weinverkostung und arbeiteten die Einkaufslisten ab.

Leider spitzten sich die Dinge etwas zu und abends gab es dann die Ansage sich zu überlegen warum man hier sei und wie man als Mannschaft aufzutreten habe. Die Trainerin nahm sich eine „Sportlerauszeit“, um Zeit zum Nachdenken zu geben und stellte ein Ultimatum – Zusammenreißen oder den Wettkampfsport sein lassen.

Während in der Turnhalle die Mannschaft in sich ging, gab es in der Altstadt viel zu sehen. Am Wernigeröder Platz kam es zum erneuten Treffen mit dem Inhaber des Poseidon. Im Jahr 2000 waren wir bei unserem ersten Besuch in Neustadt mit damals fünf Sportlern an genau dieser Stelle zum Foto angetreten. Außerdem lernten wir durch Zufall das Neustädter Urgestein „Jürgen“ von Jürgens Altstadtkeller kennen, der schon mit Bürgermeister Kilian und der „roten Rita“ an einem Tisch gesessen hatte und eine kleine Altstadtrunde als spontaner Stadtführer durchführte. Viel zu erzählen wusste er von der Geschichte unserer Partnerstadt – darunter der Retterin Kunigunde oder dem Hochwasser 1842. Zurück in der Turnhalle hieß es schon 21.00 Uhr Licht aus – und der Dinge harren, die da kommen.

Sonntagfrüh folgte dem hektischen Packen der Busse dann ein etwas besserer Start. Beim Frühstück wurde bekanntgegeben, dass die älteren Schwimmer jeweils einen jüngeren Schwimmer zum Üben der tiefen Rückenwende an die Hand bekommen würde und zwar nicht den besten Freund oder die beste Freundin, sondern die älteren Mädchen die jüngeren Jungen und die älteren Jungs entsprechend die jüngeren Mädchen, auch um das Team zu stärken. Und es funktionierte! Ob es nun die Ansage vom Vorabend war, war egal – der gewohnte Teamgeist der Mannschaft war wieder da, und alle feuerten an und unterstützten sich. So fielen schon auf den Sprintstrecken zahlreiche Bestzeiten – hervorzuheben hier besonders Jan-Olivers Zeit von 0:34,90 über die 50m Rücken – damit unterbot er zum ersten Mal eine noch aus seiner aktiven Sportschulzeit stammende Zeit und gewann verdient Gold. Auch Luka überzeugte mit seiner 0:49,46 über die 50m Schmetterling (erste Mal unter 50 Sekunden) und holte Gold. Hervorragend war auch Noahs Zeit von 0:43,97 über die 50m Rücken, was zu Bronze führte. Ann-Kathrin schwamm das erste Mal unter 39 Sekunden für die 50m Schmetterling, Isabel schwamm Bestzeit für die lange Bahn, Johanna auch. Sophie von Gynz-Rekowski verbesserte sich gleich um 10 Sekunden. 1:13 bei der Harzbestenermittlung über die 50m Rücken, jetzt 1:03. Lucas und Till-Fabian holten jeweils Bronze in ihren Jahrgängen. Christian schwamm ebenfalls Bestzeit über die 50m Rücken, Ole über die 50m Schmetterling. Die Siegerehrungen führte übrigens ein SC-Neustadt Verantwortlicher durch – im T-Shirt des HSV 2002, das wir als Geschenk mitgebracht hatten!

Auch die 100m Strecken liefen besser als am Vortag, so blieb Lea das erste Mal über die 100m Brust unter 2 Minuten und auch Luise konnte sich etwas verbessern. Sonntagnachmittag sind insbesondere die Verbesserungen von Belana , Shirley, Ole, Ann-Kathrin und Lucas hervorzuheben. Belana verbesserte sich über die 200m Rücken von 4.44 im Januar auf jetzt 4:26 und holte Silber. Shirley verbesserte sich um 7 Sekunden auf 3: 28 und holte damit Gold im JG 2005, Lucas verbesserte sich ebenfalls um 7 Sekunden auf 3:20,24 und wurde damit Fünfter. Ole schwamm die Strecke das erste Mal und schwamm gute 3:16. Ann-Kathrin musste das erste Mal die 200m Delfin auf der Langbahn schwimmen und hatte ziemliche Angst. Unterstützt durch ihr Team schwamm sie von 4:06,50 (geschwommen in Goslar) auf 3:51,97.

Am Ende des Tages gab es für Jan-Oliver noch Platz 2 im Mehrkampf über die Rückenlage. Um 18.00 Uhr fuhren die letzten Busse los, um 22.30 Uhr waren wir in Wernigerode.

Medaillen gab es für: Shirley (4/1/0), Belana (0/1/0), Lea (0/0/1), Jan Oliver (2/1/2), Justus (2/0/0), Luka (2/3/0), Lucas ((0/0/1), Noah (0/0/1), Till-Fabian (0/0/1)

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